Von der Trächtigkeit bis zum erwachsenen Hund unter den Gesichtspunkten der Sozialisierung und Erziehung.
Vom Belegen bis zur Geburt
- Bis die Hündin zuchtfertig ist.
- Zeitpunkt des Belegens.
- Tragezeit.
- Geburt.
Sie braucht Gesundheits-Checks wie HD- Untersuchung und CLAD-Untersuchung. Es wird das Wesen überprüft auf Prüfungen / Wesenstest und auf Zuchtschauen wird der Körperbau und die Zähne sowie das gesamte Erscheinungsbild festgestellt. Je nach Entwicklung, möglichst aber nicht vor 2 Jahren, kann man die Hündin belegen lassen. ca. 11 Tage nach Beginn der Hitze, bei vollerStandhitze ist die beste Zeit für den Deckakt.
Die Spermien sind bis zu 7 Tagen haltbar. Die Tragzeit ist 63 Tage, nach 27 Tagen kann man Ultraschall machen lassen. Ab 58. Tag kann die Geburt ohne große Probleme beginnen Die Geburt verläuft nicht immer gleich. Bestenfalls sind die Abstände zwischen den Geburten ca. 25 Minuten. Nachdem der Welpe geboren ist und die Hündin die Nabelschnur durchtrennt hat, wird die Nachgeburt gefressen. Die Hündin leckt den Welpen um die Durchblutung zu fördern, Kreislauf und die Verdauung anzuregen. Durch aufnehmen der Nachgeburt bildet sich Kolostralmilch. Ein relativ wildes hin und her kegeln des Welpen bring evtl. geschlucktes Fruchtwasser und geringe Blutmengen heraus. Der Welpe wird "trocken gelegt".
Die ersten Wochen
- - 2. Woche, vegetative Phase
- 3. - 7. Woche, Übergangsphase
- 4. - 8. Woche, Sozialisierungsphase
- 8. - 12. Woche, Rangordnungsphase
- 5. - 6. Monat, Pubertätsphase
1. - 2. Wo Das Mäulchen wird aufgerissen, so kommen evtl. Schleimrückstände heraus, die Lungen werden beatmet danach krabbelt er sofort zu den Zitzen und trinkt. Das gehört zu den Instinkten oder auch Schlüsselreizen. Die Hündin "produziert" in den ersten 24 Stunden Kolostralmilch, die abführend wirkt. Durch Lecken wird bei den Welpen urinieren ausgelöst. Das Kotabsetzen wird durch Bauchmassage erleichtert. Alle Fäkalien werden von der Hündin aufgenommen. Der Welpe kommt mit geschlossenen Augen und Ohren zur Welt. Die Entwicklung findet in den nächsten 10 - 14 Tagen statt. Wenn alles entwickelt ist, öffnen sich Augen und Ohren, erst dann ist der Gleichgewichtssinn soweit ausgeprägt, dass die Welpen versuchen auf ihre Beinchen zu kommen. 2. - 3. Woche 1. Entwurmen 3. Wo . Zwischen dem 13. - 18. Tag entwickelt sich die Sehfähigkeit. Die Nase scheint erst jetzt richtig zu funktionieren Kontakte zu den Geschwistern werden aufgenommen, gegenseitigen Belecken, erste Versuche Ohren usw.. ins Maul zu nehmen. Zufütterung schon möglich. 4- 8 Wo. Schlafperioden werden kürzer. Milchzähne kommen durch. Welpenraufen, Anfänge der Körpersprache, Umwelt kennen lernen Beschwichtigungszeichen werden erlernt, das hier gelernte wird nie wieder vergessen. Ab hier kann man schon dezent eingreifen 8. - 12.Wo. 1. Impfe. Rauferei um Futter gehört zum Sozialverhalten, es baut Aggressionen ab. Kampfspiele mit Verlierern und Gewinnern und anschließendem Rollentausch. Narrenfreiheit ist vorbei, Tabus werden eingeführt.
13.-16.Wo. Rangfolge ist oft eine Frage der Intelligenz , nicht nur der körperliche Kraft. Erfahrung und Wesensfestigkeit und seelische Wiederstandskraft spielt eine Rolle.
5.- 6. Monat ; hier würden in freier Wildbahn nun die Jungwölfe (Hunde) mit als Jagdpartner "eingearbeitet". Seine Streifzüge werden größer. Die Bindung an den Leitwolf wird enger. Es ist die Zeit kurz vor dem Winter. Das Rudel bereitet sich auf die Notzeit vor. Jungwölfe aus dem Vorjahr, die kinderlos geblieben sind, finden sich ein. Kleine Rangprobleme werden geklärt. Disziplin wird gelernt, da sonst die Jagd erfolglos blieb und so das Rudel ausgerottet werden könnte. Bei unseren Hunden sind die naturgegeben Verhältnisse etwas verschoben. Wir fördern statt der gemeinsamen Zusammenarbeit der Jagd, diszipliniertes (Lern) Spiel. Wenn der Hund apportieren lernen soll, kann man hier schon spielerisch einiges vorbereiten. Auch hier gibt viele Möglichkeiten. Hauptsache man nutzt die Zeit. Wichtig, dass wir erkennen, dass unser Hund sich hier in einen ausgeprägtem Lernstadium befindet. Wenn wir hier die psychischen Strukturen verkümmern lassen, geht uns und dem Hund viel verloren.
Die ersten Monate
- Sozialer Umgang mit Mensch und Tier.
- Erziehung in der Prägezeit.
- Der Hund stellt für's weitere Leben Verknüpfungen her.
- Auf diese Erfahrungen, die er hier macht, greift er sein ganzes Leben zurück.
Man sollte das Differenzierungsvermögen eines unverbildeten Hundegehirns nicht unterschätzen. Es wird nicht so sehr vom Verstand beherrscht, der keinen Bezug zum Sozialverhalten hat. Bei ihm ist das Sozialverhalten das beherrschende Prinzip. Es wird an die Nachkommen weitergegeben. Dagegen erlernte Verhalten werden nicht weiter vererbt. Obwohl manchmal der Eindruck entsteht, das auch die Welpen ein erlerntes Verhaltensmuster der Mutter geerbt hätten. Um etwas, dass der Hund erlernt hat, an seine Nachkommen weiter zu geben, muss bei den Welpen auch eine Bereitschaft gegeben sein, dies zu übernehmen. Diese Bereitschaft ist aber nur dann möglich, wenn die Erfahrungen des Älteren überhaupt akzeptiert. Mit anderen Worten, wenn der zum Lernen geborene Nachkomme die Autorität des im Lebenskampf bereits erfahrenen Älteren begreift und anerkennt. (Eberhard Trumler)
Sozialer Umgang mit Menschen sofort nach der Geburt, verstärkt ab der 4. - 6. Woche, nur Positive Erlebnisse nach der 2. Impfe Welpenspielgruppe, evtl. auch schon nach der 1. Impfe Nach und nach Grundübungen zwischen den Spielphasen Ausdrucksverhalten beobachten, die Hunde lernen es hier verstärkt. Wedeln, knurren, bellen, Körperhaltung, Beschwichtigung.... Es ist eine gute Zeit um eine innige Bindung auf zu bauen Taktische Bewegung wird hier untereinander gelernt. Abwehrreaktion, Schmerzlaut. Dem Welpen muss im Umgang mit Menschen Selbstsicherheit und Selbstvertrauen entwickeln. Hier lernt der Hund besonders gut Ignoranz bei unerwünschten Verhalten, Belohnung bei gewünschten Verhalten. Berücksichtigung der Pubertätsphase.
Entwicklung / Erziehung
- In jeder Entwicklungsstufe ist es für einen Erziehungsbereich am günstigsten.
- Die einzelnen Phasen der Sozialisierung machen wir uns zu nutze.
Gewöhnung an den Menschen verstärkt ab der 4. Woche.
Selbst in der Welpenkiste, nicht gerade in den ersten 14 Tagen, sollten menschliche Kontakte zu verschiedenen Menschen gegeben werden. Nicht nur die Familie, auch Freunde und Bekannte. Dem Welpen sollte ein positives Verhältnis zu Menschen vermittelt werden. Sich mit den Welpen beschäftigen, ansprechen, liebkosen. Nicht ständig herum tragen. Das würde die Mutterhündin auch nicht tun. Die Kleine sollen einfach feststellen: Menschen sind zwar anders aber gut.
Grundübungen wie "Sitz" und "komm" schon ab der 5. - 6. Woche.
Es soll natürlich kein erzwungenes Sitz sein, nein! Der Züchter hat die Möglichkeit, dass die Kleinen von den Großen lernen. "Leckerchen gibt es eben nur, wenn man sitzt. Wenn der Züchter ruft, gibt es bestimmt etwas zu fressen oder er spiel mit uns"
Horizonterweiterung ab 8. Woche, Neugierde befriedigen In diesem Alter möchte der Welpe natürlich seine Welt erforschen. In einem Wolfsrudel wäre es auch so. Hier werden die Entfernungen vom Bau immer größer. Trotz der Neugierde auf der einen Seite, ist die Bindung an Herrchen / Frauchen doch sehr groß. Bei jedem Spaziergang sollte man die Zeit nutzen und den jungen Hund immer wieder mal heran rufen und zur Bestärkung ein Leckerchen geben. Wenn es einmal so in ,"Fleisch und Blut" übergegangen ist, hat man später keine Probleme.
Ab 12. Woche an andere Hunde, Menschen, Tiere heranführen, verstärkt Körpersprache erlernen lassen. Hier kann man schon sehr gut einwirken , dass man später keinen Raufbold bekommt. Beachten, was möchte ich in Zukunft mit dem Hund machen.
Entwicklung
- Wir verstehen unsere Hunde besser, wenn uns die Entwicklungsstufen besser geläufig sind.
- Wir können richtig einwirken, zum richtigen Zeitpunkt.
Enge Bindung bis zum 6. Lebensmonat
Beisp.: In unserem Welpenkurs war mal wieder deutlich zu erkennen. Die Kleinen konnten für ihr Alter schon eine ganze Menge, waren immer mehr bemüht alles richtig zu machen und ließen Herrchen / Frauchen nicht aus den Augen. Obwohl sie natürlich auch dem Spiel nachgingen. Dann kamen die ersten Nachfragen: "Mein Hund kommt nicht mehr so gut, woran kann das liegen?" Diese Hunde waren miterweile schon gut 6 Monate alt. Jetzt möchten die Hunde größere Freiräume beanspruchen. Man könnte den Eindruck gewinnen, dass Erlerntes in "Vergessenheit" geraten würde. Bei manchen ist eine strengere Hand notwendig. Wenn wir uns auf die Situation einstellen und konsequent weiter arbeiten ist der Hund und auch wir bald mit der neuen Lage vertraut.
Die Zeit vom 18. - 24. Lebensmonat wird , zumindest bei Rüden, noch einmal kritisch. Sie merken nun, dass sie vollwertige Rüden sin. Die Kinderzeit ist vorbei. Nun wollen einige Hunde ausprobieren wie weit sie sich bei anderen Rüden durchsetzen können. Sie wollen raufen und den "starken Mann" markieren. Hier müssen wir natürlich einschreiten und ihnen unser Missfallen deutlich zeigen. Wenn wir hier gut reagieren ist das Problem bald beseitigt.
1. Hitze; Bei freilebenden Wölfen zeigt sich oft im 2. Sommer, im Alter von etwa 13 - 14 Monaten eine Art "Scheinbrunft". Das haben einige von unseren Junghündinnen in ähnlicher Form übernommen. D.h. die erste Hitze, bei Settern zwischen dem 12. und 18. Lebensmonat. Diese Hitze kommt oft nicht richtig durch. Dann findet kein Eisprung statt. In dieser Zeit, ähnlich wie beim Rüden, kann man den Eindruck haben, sie hätten noch nie eine Erziehung genossen. Zum Glück hält dieser Zustand nicht lange an. Es geht oft nur ein paar Tage. Aber bei vielen Hündinnen wiederholt sich das "Spiel" bei jeder Hitze.
Wie äußert sich das im täglichen Umgang
- Gut sozialisierte / schlecht sozialisierte Hunde.
- Hunde sind alle verschieden, jede Ausbildung sollte auf den Hund abgestimmt sein.
Gut sozialisierte Hunde haben i.R. keinen Grund sich aggressiv anderen Hunden gegenüber zu verhalten. Sie benutzen Ihre Körpersprache und beschwichtigen damit andere Hunde. Gut sozialisierte Hunde sind an Menschen gewöhnt und wissen von Jugend auf: Menschen sind Klasse.
Schlecht sozialisierte Hunde haben oft keinen Bezug zu Menschen, oft sind sie auch an andere Hunde nicht gewöhnt. Dieses Nichtkennen erzeugt ein Unwohlsein. So reagieren manchen Hunde mit Wesenschwäche. Einige von Ihnen haben Angst vor jeder Situation, bauen sich auf, in die Enge gedrängt würden sie auch zubeißen. Andere gehen sehr drohen auf andere Hunde, teilweise auch auf Menschen zu. Sie werden oft zu Angstbeißern.
Ein Hund auf den ich mich nicht verlassen kann, dem traue ich in Gefahrensituationen nicht. Der Hund spürt das und hat somit überhaupt keinen Anlass zur Änderung. Gefahren für den Hund und die Umwelt
Beispiel:
Er läuft hinter einer eine Katze her, beim Überqueren der nahegelegen Straße kommt es zu einem Unfall. Er wildert. Somit ist nicht nur das Wild in Gefahr, sondern der Hund auch. Der Jäger darf ihn erschießen.
Gestresster Alltag:
Durch schlechte Sozialisierung ist er zum Raufer geworden, man geht schon gestresst los, weil die ständige Angst da ist, es könnte ein anderer Hund kommen. Er reagiert auf Jogger, Fahrradfahrer.... Ärger über nicht ausgeführte Kommandos / Ärger mit Passanten. Wenn ich rufe kommt er nicht. Alleine das ist schon sehr ärgerlich aber oft kommen dann noch höhnische Bemerkungen von Passanten. Das Wissen das sie recht haben, frist uns fast auf. Der Hund ist der Spiegel seines Führer.
Bei sehr jungen Hunden muss Erziehung wohldosiert sein ein 12 Monate alter Hund entspricht ca. einem 7-13 jährigem Kind, je nach Rasse. Einem älteren Hund sind Unarten schwerer abzugewöhnen als einem jungem, er lebt schon einen Weile gut mit der Unart, er empfindet sie nicht als schlimm sondern als normal.
Was ich versäumt habe einem jungen Hund beizubringen, wird später evtl. nur mit Strenge möglich sein. Von Jugend an sollte man schon in die Richtung lenken, um den Hund auf seine zukünftigen Aufgaben vorzubereiten.
Nächste Schritte
- Dann sollte überleget werden, welche weitere Erziehung den Neigungen des Hundes am besten entsprechen.
- Welpenspielstunde, Junghundeausbildung.
Der Hund sollte sinnvoll beschäftigt werden
- Jagdausbildung
- Rettungshundewesen
- Breitensport
- Agility
- Begleiter bei sportlichen Aktivitäten
- Dogdance.......
Wichtig ist, man beschäftige sich intensiv mit dem Hund, dann werden auch beide Seiten glücklich sein.
Nur ein gut erzogener, ausgeglichener, gesunder Hund macht so richtig Freude und hat eine sehr, sehr starke Bindung.
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